Mittwoch, 19. November 2008

Länger leben mit Pasta

Mediterrane Kost, die gesunde Alternative - "Spaghetti alle Vongole" für alle!?
Übergewicht und Fettsucht betreffen immer mehr Europäer, besonders Kinder. Um ihre Zukunft zu sichern lohnt sich ein Blick in die traditionellen Kochbücher der Mittelmeerregion: Ausgewogene mediterrane Ernährung kann die Gesundheit von jung und alt langfristig verbessern. Mitte Oktober beschäftigte sich der Landwirtschaftsausschuss in einer Anhörung mit den Vorzügen der Mittelmeerkost.
„Die Mittelmeerküche kann zur Lebensversicherung werden“, erklärte Maria Dolores Rubio Lleonart, Beraterin der spanischen Regionalregierung von La Rioja. „Spanier, Italiener und Franzosen leben länger. Studien belegen, dass die mediterrane Küche hilft, die Risiken aller Herz- und Gefäßkrankheiten sowie von Alzheimer und Krebs zu mindern“.
Geschmack, Ausgewogenheit und Vielfalt
Die Geheimnisse der Mittelmeerküche sind Ausgewogenheit und Vielfalt. „Fisch, Brot, Walnüsse, frisches Obst, Trockenfrüchte, Gemüse, Olivenöl – unbehandelte Produkte der Saison“ seien die Grundlagen mediterraner Speisen, erläuterte der Vorsitzende der „Stiftung Mediterrane Nahrung“ (Mediterranean Food Foundation), Lluis Serra Majem.Kräuter und Gewürze stellten zudem eine ideale Alternative zu Salz dar, ergänzte Lleonart. Auch Wein sei – in Maßen konsumiert – sehr gesund. Männer sollten jedoch nicht mehr als zwei, Frauen nicht mehr als ein Glas Wein pro Tag trinken.
Kampf gegen Chemie – schon in der Schule
Der italienische Koch Alfonso Iaccarino empfahl den Weg zurück zur Natur und zu alten Kochtraditionen, zu einfacheren Gerichten voller Vielfalt und Qualität: „Wir sollten uns gegen chemische Nahrungsmittel zur Wehr setzen“, appelierte er an die Europa-Abgeordneten. Die Anwesenden waren sich darüber einig, dass mehr Aufklärung zum Thema Ernährung in Schulen und weiterführenden Bildungseinrichtungen betrieben werden müsse.
Neil Parish: Mehr Fisch im Norden, mehr Fleisch im Süden
Der britische Vorsitzende des Agrarausschusses Neil Parish (Europäische Volkspartei – Europäische Demokraten, EVP-ED) warnte jedoch vor einer gleichzeitigen Übernahme des mediterranen Ernährungsstils in ganz Europa – dazu seien die Fischbestände nicht ausreichend. „Es ist falsch, nur eine einzige Ernährungsweise zu fördern.
In Nordeuropa sollte mehr Fisch und Olivenöl gegessen werden, in Südeuropa dagegen mehr Fleisch“, so Parish. Wie die spanische EU-Abgeordnete Rosa Miguélez Ramos (Sozialdemokratische Fraktion, SPE) berichtete, haben Spanien, Italien, Griechenland und Marokko die Mittelmeerkost für die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste vorgeschlagen. Sie schlug vor, das Europaparlament könne diesen Vorschlag mit einer Resolution unterstützen.
Schnelle Rezepte vom italienischen Koch
Am Rand der Anhörung gab Alfonso Iaccarino zwei einfache Rezepte zum Nachkochen preis: Pizza: Den Teig (aus dem Supermarkt) einfach mit frische Tomaten, etwas Olivenöl (extra virgine), Mozarella und Basilikum belegen und ab in den Ofen!Pasta: Bohnen, Möhren, Sellerie, Zwiebeln und Knoblauch in Öl anbraten. Tomaten und etwas Wasser hinzufügen, zehn Minuten köcheln lassen. Dann gekochte Pasta hinzufügen. Mit einem halben Glas Rotwein genießen.
Europäisches Parlament - Gesundheitswesen REF: 20081027STO40642

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